Bundesverband deutscher Banken – Bankenbrief: EZB lässt Leitzins auch zu Jahresbeginn unverändert

Bundesverband deutscher Banken – Bankenbrief vom 25.01.2024

EZB lässt Leitzins auch zu Jahresbeginn unverändert

Wie erwartet lässt die Europäische Zentralbank (EZB) trotz zunehmender Konjunktursorgen die Leitzinsen im Euroraum zum dritten Mal in Folge unverändert. Der Leitzins bleibt nach einer Entscheidung des EZB-Rates bei 4,5 Prozent, wie die Währungshüter um Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde heute nach ihrem ersten geldpolitischen Treffen im neuen Jahr mitteilten. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, verharrt auf dem Rekordniveau von 4 Prozent. „Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats werden dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange wie erforderlich auf ein ausreichend restriktives Niveau festgelegt werden“, erklärte die Notenbank.

Zinssenkungsfantasien gedämpft

Im EZB-Rat sei man sich einig gewesen, dass es zu früh sei, über Zinssenkungen zu sprechen, sagte EZB-Präsidentin Lagarde auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss. Zum Jahreswechsel waren an der Börse Spekulationen hochgeschossen, dass die Notenbank rascher Zinssenkungen angehen könnte. Lagarde wies darauf hin, dass die Wirtschaft in der Eurozone vor der Jahreswende stagniert habe. Die Schwächephase dürfte auf kurze Sicht anhalten, das Wachstum sich im weiteren Jahresverlauf aber beschleunigen. Mitte Januar hatte die EZB-Chefin beim Wirtschaftsforum in Davos gesagt, die Notenbank befinde sich mittlerweile auf einem guten Weg, die Inflation in der Eurozone auf die angesteuerte Zielmarke von 2 Prozent zurückzudrängen. Sie hatte angedeutet, dass eine Zinssenkung in diesem Sommer durchaus wahrscheinlich sei. Die Inflationsrate im Euroraum lag im Dezember bei 2,9 Prozent.