bankenverband – Bankenbrief 11.08.2021 // Inflation klettert auf höchsten Stand seit 1993

Inflation klettert auf höchsten Stand seit 1993

Die Teuerungsrate in Deutschland ist im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8 Prozent gestiegen. Dies gab das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden bekannt und bestätigte damit vorläufige Daten. Einen höheren Wert hatte die Inflationsrate hierzulande zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent erreicht. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate noch bei 2,3 Prozent gelegen. Vor allem der Anstieg der Energiepreise (plus 11,6 Prozent), Lieferengpässe bei etlichen Waren und die Wiedereinführung der höheren Mehrwertsteuersätze haben das Leben in Deutschland im Juli verteuert. „Wir schätzen den Einfluss allein der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung auf knapp einen Prozentpunkt der gemessenen Inflationsrate“, sagte Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Teuerung in den kommenden Monaten fortsetzen wird und halten Jahresinflationsraten bis knapp 5 Prozent für möglich. Allerdings wird dieser Inflationsanstieg weitgehend für ein vorübergehendes Phänomen gehalten. So erwartet Dullien, dass die Teuerung schon im Januar 2022 wieder beträchtlich nachgeben wird. In den USA blieb die Inflationsrate im Juli unterdessen unverändert bei 5,4 Prozent. Dies zeigen Daten des US Bureau of Labor Statistics (BLS), die heute in Washington veröffentlicht wurden. Analysten hatten eine leicht niedrigere Rate von 5,3 Prozent erwartet.

 

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